Print logo

Kirgisistan/Jalal-Abad
Ernährungssicherheit und ökologischer Landanbau

Am 13, 15, 17 und 19. April 2021 wurde unter Beteiligung von 200 Personen aus den Dörfern Karakungei, Aktektir, Ultankamysh, Cholpon-Ata, Kushchusuu und Mazarsuu im Landkreis Cholpon-Ata ein Mikrotraining zum Thema „Ernährungssicherheit und ökologischer Landanbau“ durchgeführt

Die ländliche Bevölkerung im Landkreis Cholpon-Ata ist hauptsächlich in der Landwirtschaft und Tierhaltung tätig. In dieser ländlichen Gegend leben 7.850 Menschen. In diesem ländlichen Gebiet gibt es keine Industrieunternehmen.

Gleichzeitig muss man sagen, dass die Ernährungssicherheit der ländlichen Bevölkerung nicht auf einem guten Niveau ist. Dies liegt daran, dass Tierprodukte meist nur unter Verwendung von Arzneimitteln hergestellt werden. Brucellose ist aufgrund des Mangels an gezielter Behandlung weit verbreitet und wird durch Fleisch und Milch übertragen. 60-70% der Landbewohner haben Vieh, durchschnittlich 1-2 Kühe. Jedoch haben 70-80% der jungen Menschen kein Vieh. Infolgedessen sind viele junge Menschen gezwungen, ins Ausland zu gehen, um sich selbst zu ernähren.

Die Situation vor Ort ist bei weitem noch schlimmer. Das Land wurde seit der Sowjetzeit ununterbrochen gepflügt, und es gibt keine Fruchtfolge. Dadurch wird das Ackerland erschöpft und die Fruchtbarkeit verringert sich. Wenn zum Beispiel das Ackerland fruchtbar ist, sollten 20 bis 25 Zentner Weizen pro Hektar gewonnen werden, aber jetzt sind es weniger als 10 Zentner. Gleichzeitig sind zur Steigerung des Ertrags 100-120 kg Mineraldünger pro Hektar normal, und die Verwendung von 150-200 kg Nitratunkräutervernichtungsmittel erhöht das Gesundheitsrisiko. Es gibt häufige Fälle von Übernutzung von Mineraldüngern, um die Produktivität zu steigern.

Um Schädlinge auf Gemüse zu bekämpfen, das in kleinen Anlagen vor Häusern angebaut wird, werden immer mehr schädliche Pestizide verwendet. Die Verwendung von undokumentiertem Saatgut ist an der Tagesordnung (insbesondere GVO). Zum Beispiel wurde ein Gurkensamen aus den Niederlanden zu einem Preis von 8-10 Soms von den Landbewohnern gekauft und gepflanzt. Nach der Reifung waren die Gurken 50-60 cm lang und waren seltsam verformt. Die Tierhalter selbst sagten während des Trainings, dass chinesische Hochertragssamen wegen der hohen Erträge immer noch gesät werden. Aber der Schaden für Menschen und Tiere sei hoch: Die Tiere nehmen das Futter nicht gut an. Es stellte sich heraus, dass es GVO war. Diese Themen wurden in der Schulung besprochen.

Infolge der oben genannten Mängel verursachen Mineraldünger, GVO und Pestizide ernsthafte Gesundheitsschäden für die Nation. Das übermäßige Angebot an Mineralprodukten im Ernährungskreislauf und ihre schädlichen Auswirkungen wurden bereits in der Sowjetzeit diskutiert. Sie erhöhen insbesondere den Blutdruck, schädigen die Nieren, die Leber und die inneren Organe. Ärzte sagen regelmäßig, dass Produkte aus GVO-Samen bei jungen Menschen zu Unfruchtbarkeit führen können.

Um diese Mängel zu vermeiden, sollte in Zukunft jede Familie ihren eigenen ökologischen Landbau beginnen. Während des Trainings wurden die folgenden spezifischen Empfehlungen gegeben:

1. Verwenden Sie kein nicht zertifiziertes Saatgut für die Lebensmittelherstellung. Fordern Sie die entsprechenden Dokumente an!

2. Verwenden Sie auf dem Land nur organische Bodenprodukte ohne Verwendung von Mineraldüngern!

3. Bevorzugt Anwendung biologischer, mechanischer und traditioneller Methoden zur Schädlingsbekämpfung von Obst- und Gemüsepflanzen!

4. Und schließlich sollte der Erwerb von Mineraldüngern, GVO und Pestiziden, wenn überhaupt notwendig, nur in Agro-Läden erfolgen.