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Bayern/Deutschland
Studienreise nach Deutschland zum Thema Ländliche Entwicklung

Die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) organisierte vom 13.-20. November 2022 eine Studienreise nach Deutschland mit dem Titel „Entwicklung von ländlichen Regionen in Bayern“ für Vertreter aus dem kirgisischen Landkreis Tong, aus dem kirgisischen nationalen Parlament, und von der Entwicklungsagentur ARIS.

Die neunköpfige Delegation hat sich mit den entsprechenden Erfahrungen in Bayern vertraut gemacht. Die inhaltsreichen Tagesprogramme schlossen Treffen mit Bürgermeistern und Gemeindeleitern, Besuche von lokalen Institutionen, die Hospitanz bei einem landwirtschaftlichen Betrieb, und den Erfahrungsaustausch zur kommunalen Selbstverwaltung ein.

Die Delegationsteilnehmer aus Kirgisistan haben sich mit dem Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung in Oberfranken getroffen und die Städte Bamberg, Hallstadt, Bayreuth, Pottenstein, Betzenstein und München besucht. In jeder Stadt/jedem Landkreis fanden Gespräche mit den Bürgermeistern und Landräten statt, die ihre Erfahrungen im Bereich der ländlichen Entwicklung mit den Gästen aus Kirgisistan gerne teilten. 

Der kirgisische Landkreis Tong gilt seit 2019 als Pilotlandkreis der Hanns-Seidel-Stiftung für ländliche Entwicklung. Gegenwärtig wird im erwähnten Landkreis das Projekt „Schule der/des jungen Landwirtin/s“ (Ausbildungskurs für die jungen und zukunftsorientierten Landwirte aus dem Landkreis Tong) umgesetzt, in dessen Rahmen die Landwirte auf dem Gebiet von effizientem Gartenbau und der Tier- und Fischzucht ausgebildet werden. Darüber hinaus finden 72-stündige Fortbildungskurse für öffentlich und kommunal Bedienstete statt. 


Der Bürgermeister der Dorfgemeinde namens Bolot Mambetov aus dem kirgisischen Regierungsbezirk Issyk-Kul, Herr Kyljyrov Ruslan Temirbekovich, hat seine Eindrücke über diese Reise wie folgt zusammengefasst: „Für mich war diese Reise sehr nützlich. Ich arbeite seit 2021 als Gemeinde-Bürgermeister. Die Arbeitsweise von bayerischen Gemeinden hat mir gut gefallen. Ihr Budget wird von staatlichen Zuweisungen, den eigenen Gemeindeeinkommen und den von den Einwohnern gezahlten Gebühren selbst gebildet. Die Bürger wirken an der Entwicklung ihrer Region interessiert mit. Alle Bereiche sind sehr entwickelt, z.B. Tourismus und Landwirtschaft. Während bei uns jede Dorfgemeinde separat arbeitet, so arbeiten hier 18 Gemeinden zusammen. Die Reise war insgesamt sehr lehrreich. Ich bin der Hanns-Seidel-Stiftung für die Organisation dieser erkenntnisreichen Reise und ihren wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Landkreises Tong sehr dankbar. Bei uns finden 72-stündige Fortbildungskurse für Kommunalvertreter statt, an denen ich gerne teilnehme. Den kommunal Bediensteten wird das notwendige Wissen vermittelt. Die bayerische Gemeinde Dinkelscherben hat ebenfalls vor, unserer Dorfgemeinde ein Feuerwehrauto zu schenken. Ich habe bereits ein Team zusammengestellt, um mit diesem auf eventuelle Brandgefahren schnell reagieren zu können“. 

Die Vertreter der kirgisischen Dorfgemeinde namens Bolot Mambetov haben dem Kindergarten der Gemeinde Dinkelscherben eine Mini-Jurte geschenkt. Diese kirgisische Jurte (Nomadenzelt) wurde im kirgisischen Dorf Kyzyl-Tuu aus natürlichen Stoffen und Materialien geferti