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Kirgisistan/Sary-Bulun
Anara Maametova und ihr Multimediazentrum

In diesem Jahr hat die Absolventin des gemeinsamen Masterstudiengangs der Akademie für öffentliche Verwaltung unter dem Präsidenten der Kirgisischen Republik und der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in der Fachrichtung “Lokale Selbstverwaltung” als Bibliothekarin der kirgisischen Gemeinde Sary-Bulun ein Multimediazentrum in ihrer Heimatgemeinde organisiert.

Wie sich Anara selbst erinnert, kam die Idee, solche Zentren im ganzen Land zu eröffnen, schon vor zwei Jahren auf. Hauptziel dabei war, der Landbevölkerung den Zugang zu Informationen zu ermöglichen, die eigene Meinungsäußerung zu fördern, sowie eine Plattform für den Dialog zwischen den Gemeindeverwaltungen und den Einwohnern zu schaffen. Heutzutage gibt es in Kirgisistan 22 Gemeinde-Multimediazentren und vier Gemeinschaftsradios.

Die Gemeinde Sary Bulun mit einer Bevölkerung von etwas mehr als 3.000 Menschen liegt in Toguz Toro, einem von Bischkek weit entfernten Landkreis in Kirgisistan (Regierungsbezirk Jalalabad). Obwohl Toguz-Toro zu einem geographischen Zentrum von Kirgisistan gehört, ist die Region in der Praxis durch Berge von den nächsten Ansiedlungen abgeschnitten. Die Menschen züchten Rinder und verkaufen diesbezügliche Produkte. Der Winter dauert hier bis zu sieben Monate im  Jahr. Die Bergpässe sind in dieser Zeit geschlossen. Viele Dörfer der Gemeinde sind nicht erreichbar und die Kommunikation in all ihren Bereichen ist problematisch.

Anara Maametova: „Nachrichten aus dem Zentrum des Landes erreichen uns irgendwie durch das Fernsehen, aber oft wissen wir nicht, was in unserem Nachbarort passiert. Inzwischen helfen unsere Dorfbewohner den Dorfschulen, die Dorfaktivisten veranstalten Gesundheitstage. Vieles passiert in unserem Landkreis. Wir möchten, dass alle Dorfbewohner - Frauen, Kinder, Jugendliche, Bauern, behinderte Menschen, arme Familien, Lehrer, Ärzte – sich gegenseitig über ihre Probleme erzählen, ihre Meinungen austauschen und schließlich Lösungen für die bestehenden Probleme vorschlagen können. Wir wollen, dass durch dieses Multimedia-Portal die Bevölkerung den Zugang zu den Entscheidungen der lokalen Behörden bekommtDiese Entscheidungen sollten transparent mit Rücksicht auf jeden Beteiligten getroffen werden“.

Die Multimedia-Zentren sind eine Art von Ressourcenzentren, in denen alle freiwillig ihr Wissen vertiefen oder sich neue Fertigkeiten aneignen können. Es wurde in diesen bereits geschult, wie man ein Interview durchführt, eine beispielhafte Geschichte vorträgt, Artikel schreibt oder Informationen von öffentlichen und kommunalen Behörden erhält. Darüber hinaus, falls gewünscht, kann jeder Dorfbewohner  etwas für ihn wichtiges durch den zentralen Lautsprecher dem Dorf mitteilen, einige Materialien auf bestimmten Internet-Portalen unterbringen, SMS-Nachrichten verschicken, und seine erfolgreichsten Radiogeschichten dem republikanischen, regionalen und öffentlichen Radio anbieten.

Man kann sich jetzt auch über die Nachrichten von Sary-Bulun im Internet informieren lassen (siehe unten):

http://kyrgyzmedia.com/category/sary-bulu/