Ein wichtiger Schwerpunkt der Tätigkeit der Hanns-Seidel-Stiftung auch in Zentralasien ist die Berichterstattung über Fragen der Migration und ihrer unterschiedlichen Erscheinungsformen. Die Stiftung hat den Regisseur und den Hauptdarsteller des Films „Das Vermächtnis des Vaters“, wo Migration als ein unvermeidlicher soziodemografischer Prozess gezeigt wird, der in den Regionen Kirgisistans vor sich geht, zur Diskussion des kirgisischen Kultursektors im Allgemeinen und zur Präsentation ihres Films eingeladen.
Während des Gesprächs mit den Teilnehmern der Veranstaltung betonte der Regisseur Bakyt Mukul, dass er das Thema Migration deswegen aufgegriffen hat, da für die Entwicklung des Landes vor allem Humanressourcen benötigt werden, die aber in letzter Zeit aus Kirgisistan abwandern. Das soziale Drama berührt die Fragen der Migration nicht nur in Kirgisistan, sondern in der ganzen gegenwärtigen globalen Gesellschaft, teilte der Regisseur mit.
In dem Film fliegt ein junger Mann – Asat - nach Kirgistan, der zusammen mit seinen Eltern seit 15 Jahren in den USA in der Migration lebt. Er kommt in sein Heimatdorf, um die Schulden seines in Amerika verstorbenen Vaters, der den Dorfbewohnern Geld schuldig geblieben war, zurückzuzahlen. Asat erfährt, dass sein Elternhaus und sein alter Haushalt sich in einem jämmerlichen Zustand befinden und seine Angehörigen und Verwandten das Dorf längst verlassen haben.
Trotz des ungastlichen Empfangs der Dorfbewohner beginnt er, das verwahrloste Haus zu renovieren, zahlt die Schulden des Vaters ab. Durch den ganzen Film zeigt der Regisseur, wie sehr sich das Verlassen des Heimatlandes durch gewöhnliche Dorfbewohner auf ihre Beziehung zur Familie und zu Angehörigen auswirkt. Im Laufe des ganzen Films wurden von den Schauspielern gewöhnliche Alltagssituationen gespielt, in denen die Migration diese oder jene Rolle spielt.
Nach Abschluss der Filmvorführung fand eine Diskussion statt, an der die HSS-Stipendiaten, der Regisseur des Films Bakyt Mukul und der Hauptdarsteller des Films Iman Mukul teilnahmen. Die Stipendiaten brachten den Filmmachern ihren Dank für die Offenlegung der im Lande bestehenden Migrationsprobleme zum Ausdruck.