Die Veranstaltung wurde im Rahmen der monatlichen HSS-Stipendiatentreffen in der Hauptstadt Bischkek organisiert, deren Ziel ist es, den Stipendiaten eine Möglichkeit zu bieten, aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme zu diskutieren, die Möglichkeit für die Teilnehmer zu schaffen, sich besser kennen zu lernen, sowie ihre Qualifikation zu erhöhen.
Am Treffen nahmen die HSS-Stipendiaten und -Absolventen, Vertreter der kirgisischen Verwaltungsakademie, sowie die Vertreter des Migrations-Projekts aus dem analytischen Zentrum „Tien-Shan“ der Amerikanischen Universität in Zentralasien (Bischkek/Kirgisistan) teil.
In seiner Begrüßungsrede verdeutlichte der Projektleiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Zentralasien, Dr. Max Georg Meier, dass das Thema „Einundeinhalb Jahre Mitgliedschaft der KR in der EAWU: Zwischenergebnisse“ nicht zufällig gewählt worden war. Bereits am 1. März 2017 war an der Amerikanischen Universität in Zentralasien (AUCA) ein Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen dem analytischen Zentrum Tien Shan bei der AUCA und der Hanns-Seidel-Stiftung über die Bereitstellung von Finanzmitteln durch die Stiftung für die Durchführung einer Studie im Bereich der Binnenmigration in der Kirgisischen Republik unterzeichnet worden. „Der Beitritt Kirgisistans zur EAWU ist unmittelbar mit dem Thema Migration verbunden. Präferenzen, über die ein Arbeitsmigrant verfügt, sind auch grundlegende Menschenrechte“, betonte er.
Im Laufe ihres Vortrags machte Frau Tatjana Slobina, Expertin im Migrationsprojekt des analytischen Zentrums „Tien-Shan“ bei der AUCA, die Teilnehmer mit den Veränderungen und Ergebnissen des Beitritts der Kirgisischen Republik zur EAWU, von denen die Arbeitsmigranten aus der KR in der Russischen Föderation in den letzten anderthalb Jahren betroffen waren, vertraut.
Unter anderem ging sie auf die folgenden Themen ein:
Beteiligung am gemeinsamen Rentensystem der EAWU-Mitgliedstaaten;
Aufhebung der Beschränkungen für die Zulassung der Bürger der EAWU-Mitgliedstaaten zum allgemeinen freien gemeinsamen Arbeitsmarkt;
Quotenregelung für Arbeitsmigranten und deren obligatorische Arbeitserlaubnisse;
Direkte Anerkennung von Bildungsabschlüssen;
Beschäftigung sowohl im Rahmen des Arbeits- als auch des Zivilgesetzes;
Befreiung von der Verpflichtung, sich innerhalb von 30 Tagen ab dem Einreisezeitpunkt in den Zielländern der Migration registrieren zu lassen, sowie Befreiung von der Praxis der Migrationskarte für Arbeitsmigranten und ihrer Familienmitglieder;
Rentenvorsorge in der EAWU;
Präferenzen der Arbeitsmigranten und weitere Themen.
Außer der Präsentation des Vortrags wurde den Teilnehmern auch der Dokumentarfilm „Auf dem Weg zur guten Nachbarschaft“ – über den Beitrag der Arbeitsmigranten aus Kirgisistan zur Wirtschaft Russlands - gezeigt. Der Film war im Jahre 2016 im Auftrag des Tien Shan analytischen Zentrums bei der AUCA im Rahmen eines Migrationsprojekts produziert worden.
Die Aufgabe, die sich die Autoren des Films gegeben hatten, war es, das Niveau der Fremdenfeindlichkeit in der russischen Gesellschaft in Bezug auf Arbeitsmigranten aus Zentralasien zu reduzieren.
Es sei daran erinnert, dass am 1. März 2017 an der Amerikanischen Universität in Zentralasien eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem Tien Shan analytischen Zentrum bei der AUCA und der Hanns-Seidel-Stiftung über die Bereitstellung von Finanzmitteln durch die Stiftung für die Durchführung einer Studie auf dem Gebiet der Binnenmigration in der Kirgisischen Republik unterzeichnet worden ist.