Am 25. April dieses Jahres wurde von der Vertretung der Hanns-Seidel-Stiftung in der Republik Usbekistan eine Expertenrunde zum Thema „Die Rolle der Freiwilligenarbeit in Mahallas von Usbekistan“ durchgeführt.
Das erste Business Lunch des Jahres 2024 wurde im Rahmen des Dialogprogramms "Verwaltungsreform in Zentralasien" von der Vertretung der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in der Republik Usbekistan in Zusammenarbeit mit der Assoziation der Volontäre der Republik Usbekistan, der Agentur für die Arbeit mit Mahallas und die Entwicklung des Unternehmertums, der Jugendagentur der Republik Usbekistan, sowie der Nationalen Universität Usbekistans durchgeführt. An der Veranstaltung nahmen auch Vertreter des Projekts der UNESCO „U-Report“ und mehrere Medienvertreter teil.
Das Thema des Business Lunches war „Die Rolle der Freiwilligenarbeit in Mahallas (Gemeinden) in Usbekistan“. Während des Business Lunches wurde hauptsächlich über Themen wie Freiwilligenarbeit, die Bedeutung dieser Bewegung im gesellschaftlichen Leben, die Etablierung von Freiwilligenarbeit in den Mahallas des Landes und die Nutzung ausländischer Erfahrungen gesprochen.
Am 2. Dezember 2019 hatte der Präsident der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev das Gesetz "Über die Freiwilligenarbeit" unterzeichnet, das aus
5 Kapiteln und 25 Artikeln besteht, in denen alle Formen und Hauptrichtungen der Freiwilligentätigkeit in Usbekistan sowie ihre Grundprinzipien und Aufgaben festgelegt sind. Bei der Entwicklung des Gesetzes wurde die Erfahrung mehrerer ausländischer Länder (USA, Frankreich, Schweden, Großbritannien, Deutschland) untersucht und berücksichtigt. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Bedeutung der Freiwilligenarbeit in der Bevölkerung zu erhöhen und humanistische Prinzipien in der Erziehung der jungen Generation zu stärken.
Ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der Freiwilligenarbeit war die staatliche Registrierung der Assoziation der Freiwilligen/Volontäre der Republik Usbekistan beim usbekischen Justizministerium am 4. Dezember 2020. Hauptziele dieser Assoziation sind die Unterstützung von Initiativen zur Organisation der Tätigkeit von Freiwilligen und der Schutz der Rechte und Interessen von Freiwilligen.
Durch den Beschluss vom usbekischen Ministerkabinett wurde die Jugendagentur der Republik Usbekistan als besonders autorisierte Stelle im Bereich Freiwilligenarbeit benannt.
Der runde Tisch wurde von Javkhar Dustov, Büroleiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Usbekistan, moderiert.
Javkhar Dustov sprach über die wichtige Rolle ehrenamtlicher Aktivitäten im Leben der Gesellschaft. Hervorgehoben wurde hier die Einstellung der Bevölkerung entwickelter Länder, insbesondere Deutschlands, zum ehrenamtlichen Engagement.
Freiwilligenarbeit, auch soziale Arbeit, ehrenamtliches Engagement und bürgerschaftliches Engagement sind für das deutsche Volk bereits zu einer alltäglichen Lebensart geworden. Auch in Deutschland gibt es ein System der Selbstverwaltung, die sogenannte Gemeinde. Dieses Verwaltungssystem wird von den Bürgern auf freiwilliger Basis unterstützt. Um jedes Problem in der Gemeinde zu lösen, vereint und organisiert die Bevölkerung verschiedene Vereine und führt zusammenfreiwillige Aktivitäten durch. Dazu gehören zum Beispiel, der Freiwillige Feuerwehrverband, das Rote Kreuz und Sportvereine. Nehmen wir den Feuerwehrverein, so wird die materielle Unterstützung dieser Tätigkeit aus dem Gemeindehaushalt finanziert und die Arbeitskraft wird von Freiwilligen gestellt. Oder wenn es darum geht, ein soziales Objekt zu bauen – eine Schule, einen Kindergarten, ein Sportstadium – auch hier helfen die Bürger aus eigener Kraft und mit ihrer Handarbeit.