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Kirgisistan/Tschuj
Die Seminarteilnehmer aus dem Regierungsbezirk Tschuj verdienten sich ihre Ferien

Am 27. November 2015 endete der erste Zyklus der Seminare für zwei Gruppen aus dem Regierungsbezirk Tschuj im Rahmen des Projekts „Civil Society and Media: Guarantor for the intergrity of local self-government in Kyrgyzstan“, das von der Europäischen Union und der Hanns-Seidel-Stiftung finanziell unterstützt wird.

An diesem Seminar vom 25. bis 27. November  2015 nahmen 15 Dorfbewohner aus dem Landkreis Moskowskij, sowie aus den Gemeinden Tschapaev, Ak-Suu und Predtetschensk teil.  

Und vom 4. bis 6. Dezember 2015 wurde dasselbe Seminar für 26  Vertreter des Landkreises Jaiyl durchgeführt. Die ersten zwei Tage arbeiteten die Seminarteilnehmer dabei in verschiedenen Gruppen – zu einem Vertreter der kommunalen Verwaltung und zum anderen Vertreter aus  einigen NGOs und lokalen Medien. Am dritten Tag wurden die Teilnehmer dann zusammen unterrichtet.

Zu bemerken ist,  dass das Programm des insgesamt dreitägigen Seminars sehr reich an Inhalt und  durch Fallbeispiele ergänzt war. Das Seminar, dass grundsätzlich den Prinzipien der Transparenz, Rechenschaftspflicht und Korruptionsbekämpfung in der Arbeit  der kommunalen Selbstverwaltung der Kirgisischen Republik gewidmet war, bestand aus folgenden Themen: Art der Beziehungen zwischen den kommunalen Behörden und der Bevölkerung, positive Veränderungen in diesen Behörden, Wichtigkeit der Beachtung der Grundsätze der Transparenz und Rechenschaftspflicht - auch bei der Bekämpfung von Korruption? Viel Aufmerksamkeit wurde der Überprüfung der Anforderungen der diesbezüglichen Rechtsvorschriften und ihrer Umsetzung durch lokale Behörden, sowie dem Thema des Zugangs zu Informationen geschenkt.

Am zweiten und am dritten Tag des Seminars wurden der Transparenzpass der lokalen Selbstverwaltung (Ziele und Aufgaben, Struktur, Besitzer, richtiges Ausfüllen und darauffolgende Bestätigung), sowie die Mustersatzung und Geschäftsordnung von kirgisischen Gemeinden behandelt. Laut Aussage der Expertin, Frau Guljaim Schamschidinova, sind die behandelten Themen zwar aktuell, aber auch sehr schwierig zu verstehen. Dies gilt insbesondere für die Vertreter der Zivilgesellschaft und lokalen Medien. Speziell für sie ist aber während der Trainings vieles klar geworden.

„Selbst einige Bürgermeister und Gemeinderäte haben Fehler beim Ausfüllen der Mustersatzung einer kirgisischen Gemeinde gemacht und konnten einige Fragen zum Thema der kommunalen Geschäftsordnung nicht beantworten. Was kann man dann über die teilnehmenden Bibliothekare, Kulturverantwortlichen, Mitglieder  von Frauenräten, Mitglieder von Dorfältestengerichten oder Jugendausschüsse  sagen?“,   stellte der Trainer Bakyt Aitkulov heraus. „Aber es ist erfreulich, dass alle Seminarteilnehmer versucht haben, neue Kenntnisse zu gewinnen, und niemand daran zweifelte, dass das erhaltene Wissen bei der Arbeit und im Leben nützlich sein wird“.

Jeweils am dritten Tag arbeiteten die zwei Gruppen gemeinsam.  Sie diskutieren die behandelten Trainingsmaterialien, führten Übungen aus und verteidigten ihre Präsentationen. Auf diese Weise lernten die Teilnehmer nicht nur einander kennen, sondern stellten auch bleibende Kommunikationsverbindungen her. Genau das war eines der Ziele dieser Fortbildung. Die Seminarteilnehmer kehrten in ihre Gemeinden nicht nur mit neuem Wissen zurück, sondern auch mit einer Reihe von Hausaufgaben, die ihnen die Trainer gegeben hatten.

„Nur diejenigen, die wirklich interessante Projekte präsentieren werden, können weiter der Fortbildung teilnehmen“, erklärte die Expertin Cholpon Akmatova.

Es soll noch daran erinnert werden, dass das gemeinsame Projekt  der Europäischen Union und der Hanns-Seidel-Stiftung 260 kommunale Bedienstete aus 13 Landkreisen  und 39 Gemeinden der Kirgisischen Republik umfasst und bis zum Jahre 2018 andauern wird.