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Kirgisistan/Bischkek
In Kirgisistan startete das neue Fortbildungsprogramm der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) für Bürgermeister und Gemeinderäte

Die staatliche Agentur für den öffentlichen Dienst der Kirgisischen Republik, die staatliche Agentur für lokale Selbstverwaltung und interethnische Beziehungen bei der Regierung der Kirgisischen Republik und die Hanns-Seidel-Stiftung haben die Aufnahmekampagne zum gemeinsamen Fortbildungskurs für Bürgermeister und Gemeinderäte aus der Kirgisischen Republik angekündigt.

Im Gegensatz zu den verpflichtenden Fortbildungen im Rahmen des öffentlichen Dienstes ist die Teilnahme an diesem Programm vollkommen freiwillig. Es ist für wirklich interessierte gewählte Vertreter konzipiert, um sie zu motivieren, die erworbenen Fähigkeiten auch in der Praxis anzuwenden. Es wird auch denjenigen Personen offenstehen, die aus zeitlichen Gründen nicht die Gelegenheit haben bzw. hatten, einen Master-Abschluss in der Fachrichtung  "Lokale Selbstverwaltung“ zu absolvieren. Es ist auch kein Hinderungsgrund für die Teilnahme an der Fortbildung, wenn es sich bei den Kandidaten um kommunale Bedienstete (Mitglieder von Gemeinderäten) handelt.

Der Inhalt des Fortbildungskurses ist auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen aus den Programmen für öffentlich und kommunal Bedienstete in  Schlüsselpositionen erstellt worden. Das Programm umfasst Arbeitsbereiche wie kommunaler Haushalt, öffentliches Beschaffungswesen, Grund- und Bodenrecht, Verwaltung vom kommunalem Vermögen, lokale Wirtschaftsentwicklung, Zusammenwirken der Organe der lokalen Selbstverwaltung mit staatlichen Kontroll- und Aufsichtsbehörden, sowie die Organisation von Gemeinderatssitzungen.

Um zu berücksichtigen, dass die Kursteilnehmer in der Regel nicht in der Lage sind, ihren Arbeitsplatz in den Regionen für lange Zeit zu verlassen, wird der Unterricht von Experten-Praktikern in Bischkek auf Quartalsbasis (jeweils ein Wochenende) durchgeführt werden. Intensiv wird hierbei wichtiges Material für die Arbeit in der lokalen Selbstverwaltung präsentiert werden. Die Fortbildung ist kostenlos, mit Bereitstellung von Verpflegung und, falls erforderlich, Unterkunft. Als Hauptkriterium für die Auswahl der Kandidaten gilt das Vorhandensein von Ideen für die Verbesserung die Arbeit der lokalen Behörden.

„Unter den derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die lokale Selbstverwaltung die Möglichkeit, konkrete gezielte Projekte zu entwickeln und damit die sozio-ökonomische Situation in ihren Regionen zu verbessern. Deshalb achten wir in erster Linie darauf, welches Problem sich in der jeweiligen Verwaltung stellt und wie es vom Kandidaten durch diese Fortbildung gelöst wird“, bemerkte Max Georg Meier, der Projektleiter der Vertretung der Hanns-Seidel- Stiftung in Zentralasien.

Darüber hinaus ist die Initiative des Programms äußerst wichtig. Es geht um das Humanpotenzial, eine der wichtigsten Ressourcen in der regionalen Entwicklung von Kirgisistan. Wir haben schon jetzt in Kirgisistan einige erfolgreiche Gemeinden, wie Logvinenko im Issyk-Ata-Landkreis, Akman im Basar-Korgon-Landkreis oder einige Gemeinden im Tong-Landkreis, die dank ihrer qualifizierten Bürgermeister schon jetzt viel erreicht haben. Die Teilnehmer, die den Kurs erfolgreich abschließen, werden ein vom Staat anerkanntes Zertifikat erhalten. Diejenigen, die die erworbenen Kenntnisse anschließend in der Praxis erfolgreich umsetzen, werden von der Stiftung mit einer Fortbildung in Deutschland ausgezeichnet werden.

Der Beginn der Fortbildung ist für September 2015 geplant.