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Kirgisistan/Karakol
Stipendiatentreffen in Altyn Araschan

Vom 10. bis 12. Juli 2015 fand das Stipendiatentreffen der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) im Hochgebirgstal Altyn Araschan (Landkreis Ak-Suu im Regierungsbezirk Issyk-Kul, Kirgisistan) statt. Dazu sind über 50 Absolventen der gemeinsamen Masterprogramme der Akademie für öffentliche Verwaltung unter dem Präsidenten der Kirgisischen Republik und der HSS, die heutzutage in den Regierungsbezirken Issyk-Kul und Naryn im öffentlichen und kommunalen Dienst tätig sind, angereist. Einige Teilnehmer des Stipendiatentreffens sind jedoch auch aus dem Süden der Republik, aus den Regierungsbezirken Jalalabad und Osch, gekommen (eine Entfernung von mehr als 1.000 km).

Die Schlucht und das Hochgebirgstal Altyn Araschan wurden für das Treffen nicht zufällig gewählt.  Sie gelten als einer der schönsten Orte von Kirgisistan, mit reichen Wasserfällen, dichten Tannenwäldern und heißen Mineralquellen. Viele Teilnehmer des Stipendiatentreffens waren hier zum ersten Mal. Aber, wie immer, enthielt das Programm nicht nur Erholung, sondern auch Arbeit.

Zu Beginn lernten die HSS-Alumni die praktische Arbeit von lokalen und regionalen Verwaltungen kennen. Dieses Mal tauschten sie ihre Erfahrungen über die kommunale und lokale öffentliche Verwaltung mit dem ersten stellvertretenden Leiter der Landkreisverwaltung Aksu, Herr Eltschibek Dzhantaev, aus. Die Bevölkerung des Landkreises  Aksu lebt von der Landwirtschaft und zu einem geringen Teil vom Bergbau und Tourismus. Die weitere Entwicklung des Tourismus wird teilweise durch unzureichende Infrastruktur behindert. Viele ausländische Touristen bevorzugen wegen der schlechten Straße nach Araschan das benachbarte Bergtal  Jeti-Oguz. Zum Thema Infrastruktur: Derzeit ist für die Entwicklung des Landkreises die Verbesserung der Energie- und Wasserversorgung für einige Dörfer geplant.

Während des Treffens präsentierten die HSS-Stipendiaten auch Beispiele für erfolgreiche Lösungen von existierenden Problemen aus eigener Erfahrung - zum Beispiel die Sanierung eines seit der Sowjetunion verlassenen Kindergartens oder die Gründung einer kleinen lokalen Zeitung.

Im Anschluss an das Treffen in der Landkreisverwaltung machten die Teilnehmer des Treffens  einen Spaziergang zu einer der größten Gemeinden des Landkreises, Teploklyuchensky. Die Gemeindebevölkerung beträgt  12.000 Einwohner.  Die Gemeinde ist von viel Grün umgeben. Es gibt hier zahlreiche Wanderwege, ein Sanatorium und ein Kinderheim, wo 90 Waisenkinder zwischen 13 und 18 Jahren leben und zur Schule gehen. Die Stipendiaten besuchten dieses Kinderheim und wurden dabei mit einem Konzert der Kinder begrüßt. Danach zeigten sie ihnen ihr Heim und den Bereich für kreatives Arbeiten (Handarbeiten). Die Stipendiaten schenkten den Kindern Schreibwaren für das neue Schuljahr und Sonnenschirme für ihre Aufenthalte am Strand des Issyk-Kul-Sees.

Danach fuhren die Absolventen der HSS über die Schlucht Araschan in das gleichnamige Hochgebirgstal in 2.400 Meter Höhe, wo für sie ein Seminar zum Thema Weidemanagement angeboten wurde. Referent war Ulan Ischenbaev, Dozent an der Staatlichen Universität in Karakol. Das Seminar wurde - nicht im gewohnten Format – in einer Jurte (nationales kirgisisches Zelt) im Kreis abgehalten. Die ungezwungene Atmosphäre erleichterte den Austausch von Ideen, vor allem wie man den Zustand der Weiden verbessern und eine bessere Nutzung der Fernweiden einleiten kann.

Das Treffen in Araschan wurde von einem zweitägigen Kulturprogramm begleitet. Vor den HSS-Stipendiaten trat die bekannte Gruppe  "Jash-Tilek" mit traditionellen nationalen Tänzen auf.

Fast alle Teilnehmer waren in Wettbewerbe im Liedersingen, im Tanz oder beim Reiten involviert. Die Gewinner bekamen Erinnerungspreise. Der Abend wurde an einem Freundschaftsfeuer fortgesetzt, das die Teilnehmer des Treffens noch mehr einander nahe brachte.